Engelwurz (Angelika)



Engelwurz – Angelika

Die Eigenschaften sind magenstärkend, menstruationsfördernd, harntreibend, schweißtreibend, blähungswidrig, blutreinigend, auswurffördernd und nervenanregend.
In der TCM wird Angelika dem Magen, Dickdarm und Lunge zugeordnet.
Die Angelika wirkt auf das Milz-Qi und vertreibt die feuchte Kälte im Dickdarm, sie löst Qi-Stagnationen im mittleren Erwärmer auf. In der chinesischen Medizin wird Angelica sinensis, die Chinesische Engelwurz verwendet. Sie ist ein Mittel, um den Hormonhaushalt zu regulieren und die Fortpflanzungsorgane zu unterstützen. Sie kann roh und gekocht als uterusstärkendes Mittel dienen, vor allem aber ist sie eine Verjüngungspflanze, die der Durchblutung, Erneuerung des Gewebes und Vermeidung von Blutgerinnseln dient.
Auch Hildegard von Bingen empfehlt Angelika bei Zahnschmerzen bzw. Löchern. Der Saft oder das Wasser der Angelika in die hohlen Zähne gebracht lindert die Schmerzen (Mundspühlung). Einige Tropfen des Saftes in die Ohren geträufelt lindert Ohrenschmerzen und das selbe in die Augen geträufelt bessert er die Sicht (das Gesicht).
Auch die BGA erkennt die Heilwirkung der Angelika an. Als Anwendungsgebiete werden genannt: Beschwerden wie Völlegefühl, Blähungen und leichte krampfartige Magen-Darmstörungen, Magenbeschwerden, etwa durch mangelhafte Bildung von Verdauungssäften. Doch Bei Magen- und Darmgeschwühren soll die Engelwurz nicht angewand werden.

Historische Überlieferungen:

  • Wer sie bei sich trug, sollte von jedermann geliebt und verehrt werden, sie sollte die Liebenden beschirmen
  • Als Amulett getragen sollte sie gegen angezauberte Impotenz und andere Schadzauber helfen
  • Wenn jemand Lampenfieber hatte, vor einem Auftritt oder einer Prüfung, dem sollte das umgehängte Amulett aus der Wurzel oder ein Sträußchen aus den Blüten helfen, die Angst zu überwinden
  • Kinder hielt die Pflanze ihre schützende Hand und bewahrte sie vor bösen Einflüssen
  • Im Mittelalter verwendete man Engelwurz, um Gifte aus dem Körper zu treiben, ihr wurde nachgesagt, dass sie fruchtbarkeitsfördernd wirke
  • stark abwehrende Kräfte gegen alles Bösen, Negativen und Krankhafte
  • ein Bad mit Angelika-Auszug wäscht alle negativen Angriffe fort (kann auch dem Bad- und Duschgel zugegeben werden)
  • am Körper getragen hält sie alle bösen Geister und Energien fern
  • In den Wohnungsecken gestreut bringt sie uns Frieden und Harmonie nach Streitigkeiten
  • als Tee getrunken soll sie lebensverlängernd wirken
  • in einem Säckchen unter dem Kopfkissen begünstigt sie im Traum den Kontakt zu unserem Schutzengel und bewirkt prophetische Träume

Volksglaube und Mythologie:

Der Legende nach stieg in größter Not ein Erzengel herab und zeigte einem frommen Einsiedler, wie er sich gegen die Pest schützen konnte. Mit dem ehrende Namen »Erzengelwurz« erreichte man zweierlei: die Heiligkeit wurde betont und der zu verwendende Teil bezeichnet. Engelwurz wurde zu einem Symbol der Dreifaltigkeit und des Heiligen Geistes, weil der Stängel zwischen zwei sich gegenseitig umschlingenden Hüllblättern hervorwächst, die die Blüten vorerst umschließen. Sie ist eine der Pflanzen, die gegen die Seuchen des Mittelalters verwendet wurden, und sollte die gleichen Eigenschaften wie das Eisenkraut haben.

Nebenwirkungen:

Eine Heilpflanze, die sehr viel ätherisches Öl enthält, ist nicht immer als ganz harmlos anzusehn. Man muß wissen, dass Überdosierungen Schaden verursachen können. Auch sie auf die photosensibilisierenden Eigenschaften der Furanocumarine in der Engelwurz hingewiesen, sie machen lichtempfindlich und führen zu Hautreizungen. Bei längerer Einnahme, das pralle Sonnenlicht meiden.